Immer wenn wir denken, wir haben im Tierschutz schon alles erlebt, kommt ein Vorfall, der uns sprachlos macht. Das ist die Geschichte von Mila und vielen anderen Katzen.
2018 wurden in kurzen Abständen mehrere Rassekatzen in Transportboxen vor Tierläden und Tierarztpraxen ausgesetzt. Zeitnah erhielt das Veterinäramt Hinweise zur Herkunft der Katzen, die allesamt in schlechter gesundheitlicher Verfassung waren.
Als das Wohnhaus der Besitzerin kontrolliert werden sollte, wurde der T.I.E.R.E. e.V. um Unterstützung beim Sichern der Tiere gebeten. Vermutet wurden ca. 30 Rassekatzen und deren Mixe.
Ein Bild des Schreckens und eine geschlossene Tierarztpraxis
Was uns erwartete, war ein Bild des Schreckens. Circa 120 Katzen jeden Alters, manche erst ein paar Tage jung, andere schon sehr alt und alle hatten eines gemeinsam: sie waren krank.
Pilz, Giardien, Salmonellen… die Lage war unübersichtlich und stelle uns vor eine enorme Herausforderung.
Alle Katzen wurden gesichert und nach Geltow gebracht. Bis spät in die Nacht richteten wir Quarantäneboxen ein, wuschen die Katzen mit Pilzmittel, fütterten Flaschenkinder und versuchten uns einen Überblick im Chaos zu verschaffen. Einige Tiere waren schon so entkräftet und ausgezehrt, dass für sie jede Hilfe zu spät kam.
Die Tierarztpraxis wurde vorübergehend auf Notbetrieb umgestellt, da die Versorgung der Katzen den ganzen Tag beanspruchte.
Ein Happy End unter vielen anderen
Doch all die Arbeit zahlte sich aus. Die meisten Katzen wurden wieder ganz gesund und entwickelten sich zu wundervollen, anschmiegsamen Wegbegleitern, die ihre neuen Familien jeden Tag glücklich machen.
Eine dieser Samtpfoten war Mila, die damals circa ein halbes Jahr alt war. Ihr genaues Alter war schwer zu bestimmen, denn aufgrund der schlechten Haltung waren viele Katzen unterentwickelt. Mila lebt inzwischen mit zwei anderen Katzen zusammen und lässt sich am liebsten den ganzen Tag streicheln lässt. Sie ist die heimliche Herrscherin vom Schlafzimmerbett und liebt es, mit der Reizangel zu spielen.
Dieses Happy Ende war nur möglich, weil Ärzte, Tierpfleger und Ehrenamtliche über sich hinaus wuchsen und wir von vielen Menschen mit Spenden unterstützt wurden.