Ein besonderer Kater ist gegangen.
Wo sollen wir anfangen? Als wir den verstörten Kater bei uns aufnahmen, hatten wir nicht viel Hoffnung. Vermutlich aus schlimmen Umständen entkommen, saß er nun bei uns. Er wollte nur verschwinden, fauchte, wurde aggressiv. Wir nannten ihn Hänsel.
Alle Bemühungen brachten nur kleine, langsame Fortschritte. Der Kater wollte nicht vertrauen und uns brach es das Herz. Schwarz, scheu – wir alle kennen die Chancen für diese Tiere.
Aber Hänsel hatte das Glück, was wir allen Tieren wünschen. Menschen mit der richtigen Mischung aus Liebe, Erfahrung und Verrücktheit, sich für den Underdog zu entscheiden. Ursprünglich für Katzendame Esra gekommen, nahmen sie Hänsel ebenfalls mit.
Aus Esra und Hänsel wurden Kerstin und Jürgen.
Die ersten zwei Wochen verbrachte Jürgen auf dem Schrank, missmutig, skeptisch. Doch nach und nach nahm er immer mehr am Alltag teil und baute tief verwurzelt Ängste ab. Ein Menschenfreund wurde Jürgen nicht aber ein Freund SEINER Menschen – Das ließ sich einrichten.
Und so sehr wir Jürgen gewünscht hätten, dass dieses Leben ewig andauert, waren ihm nur zwei Jahre in der Familie vergönnt.
Sein Herz, nicht mehr gebrochen, war zu schwach und Jürgen verstarb vor wenigen Tagen im Kreis seiner Lieben.
Und trotzdem wollen wir nicht traurig, sondern glücklich sein über die vielen wunderbaren Momente, die ihm geschenkt wurden.
Ganz nach dem Motto: Was Hänsel nicht lernt, lernt vielleicht Jürgen ist es auch für uns eine Erinnerung daran, nicht aufzugeben.
Machs gut die großartiger Kater und danke an die Adoptanten, die dieses Wunder möglich gemacht haben.
